George Westinghouse

* 6. Oktober 1846 in Central Bridge, New York; † 12. März 1914 in New York

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George Westinghouse war ein US-amerikanischer Erfinder, Ingenieur und Großindustrieller. Durch seine Erfindung der Druckluftbremse wurde der Eisenbahnverkehr sicherer und er verhalf der Energieübertragung mit Wechselstrom zum Durchbruch. Er war ein Gegenspieler von Thomas Alva Edison, der die Gleichstromtechnologie favorisierte. Westinghouse erwarb Patente von anderen Erfindern wie zum Beispiel von Nikola Tesla, vermarktete diese wie auch seine eigenen Ideen. Er erhielt 360 Patente, gründete 60 Fabriken (unter anderem die spätere Westinghouse Electric) und beschäftigte 50.000 Arbeitnehmer. Er war einer der größten Arbeitgeber seiner Zeit.

Wie seine berühmten Zeitgenossen war Westinghouse ein industriell erfolgreicher Erfinder und Unternehmer. Dargestellt ist er im Wandbild neben einem Transformator, was nicht seine Erfindung war, dessen wesentliche Verbesserung ihm aber zuzuschreiben ist.

in Transformator, der von Lucien Gaulard in Frankreich und von John Dixon Gibbs in England entwickelt und 1881 in London vorgestellt wurde, erregte das Interesse von Westinghouse. Er importierte 1885 eine Anzahl dieser Transformatoren sowie einen Siemens-Wechselspannungsgenerator, um mit ihnen in Pittsburgh ein Wechselspannungsnetz aufzubauen. Zusammen mit William Stanley wurde das Transformatorkonzept verbessert. 1886 installierten sie ein mehrstufiges Wechselspannungsnetz in Great Barrington, Massachusetts. Das Netz wurde gespeist von einem Wechselspannungsgenerator, der 500 Volt Wechselspannung lieferte und durch Wasserkraft angetrieben wurde. Die elektrische Spannung wurde zur Verteilung auf 3000 Volt transformiert und dann zum Betrieb der elektrischen Beleuchtung auf 100 Volt heruntertransformiert. Im selben Jahr gründete er die Westinghouse Electric Company, die 1889 in Westinghouse Electric & Manufacturing Company umbenannt wurde und zur Westinghouse Electric Corporation führte. 30 weitere Beleuchtungssysteme, basierend auf Wechselstrom, wurden im selben Jahr eingerichtet. Aber es fehlte ein wirksames Messsystem und ein Wechselstrommotor. 1888 entwickelte Westinghouse zusammen mit seinem Ingenieur Oliver Shallenger einen Stromzähler, der einem Gaszähler ähnlich sah. Das Messprinzip ist heute noch gebräuchlich. Der Motor für Wechselspannung war eine schwierigere Aufgabe. Aber glücklicherweise hatte der Erfinder Nikola Tesla das Prinzip eines mehrphasigen elektrischen Motors erdacht. Tesla war in die Vereinigten Staaten gekommen und arbeitete bei der Edison Company. Edison war ein Verfechter der Gleichspannungstechnik, während Tesla an Wechselspannungssystemen interessiert war. Westinghouse kam in Kontakt mit Tesla und erwarb die Patentrechte für dessen Wechselspannungsmotor und Generator. Tesla hatte noch keinen funktionierenden Motor gebaut, aber Westinghouse stellte ihn als Berater für ein Jahr ein, um den mehrphasigen Wechselspannungsmotor zu verwirklichen. Die Arbeit führte zum heutigen US-Übertragungssystem: Dreiphasenwechselstrom mit 60 Hz. Die Frequenz von 60 Hz war hoch genug, um das Lichtflackern niedrig zu halten, aber niedrig genug, um die Blindleistung niedrig zu halten. Westinghouse erwarb die Rechte an den Patenten von Nikola Tesla für ein Mehrphasensystem von Wechselströmen im Jahre 1888.

Die Unterstützung der Wechselspannungsübertragung durch Westinghouse führte zu einer erbitterten Konfrontation mit Edison und dessen Gleichspannungssystem. Dies wurde als Stromkrieg bekannt. Edison behauptete, dass hohe Wechselspannungen zwangsläufig gefährlich seien. Westinghouse dagegen behauptete, dass die Gefahren beherrschbar seien und die Vorteile überwögen. Edison versuchte über die Gesetzgebung in mehreren Staaten die Übertragungsspannung auf 800 Volt zu beschränken, scheiterte aber. Der Kampf wurde immer absurder, als 1887 ein vom Staat New York eingesetzter Ausschuss Edison konsultierte, um die beste Art herauszufinden, um verurteilte Gefangene hinzurichten. Zu Beginn wollte Edison nichts damit zu tun haben und berief sich auf seine Ablehnung der Todesstrafe. Die Wechselspannungsnetze von Westinghouse waren jedoch dabei, den Stromkrieg zu gewinnen, und Edison sah die letzte Chance, seinen Rivalen zu besiegen. Edison stellte den Ingenieur Harold P. Brown an. Dieser gab vor, unparteiisch zu sein, und führte öffentliche Demonstrationen vor, in denen Tiere durch Wechselstrom getötet wurden. Edison behauptete dem Staatsausschuss gegenüber, dass Wechselstrom so gefährlich sei, dass er augenblicklich töten würde. Wechselstrom sei daher die ideale Methode, um verurteilte Gefangene hinzurichten. Edisons Einfluss war so groß, dass seine Empfehlung befolgt wurde. Im August 1890 wurde der Gefangene William Kemmler als erster auf einem elektrischen Stuhl hingerichtet. Edison bezeichnete diese Methode als westinghousing, um seinen Widersacher zu diskreditieren. Edison gelang es aber nicht, die Wechselstrom-Technologie in Misskredit zu bringen, deren Vorteile die möglichen Gefahren bei weitem übertrafen. Sogar General Electric, mit Unterstützung von Edison 1892 in Schenectady gegründet, entschloss sich zur Herstellung von Produkten für Wechselstrom.

 

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(George Westinghouse (Porträt von Joseph G. Gessford)


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